Nonverbale Kommunikation — einfach wortlos

Nonverbale Kommunikation — einfach wortlos

Nonverbale Kommunikation--Körpersprache

Unsere Kommunikation lässt sich vielfältig gestalten. Es gibt die verbale wie auch die nonverbale Kommunikation. Während bei der verbalen Kommunikation ausschließlich auf die Sprache gesetzt wird, geht es bei der nonverbalen Kommunikation um Körpersprache. Und Gestik und Mimik, die Augen sowie die Körperhaltung. Damit du im Rahmen der Kommunikation auch die nonverbalen Signale gut verstehst, wollen wir gemeinsam schauen, was es damit auf sich hat, wo sie zum Einsatz kommen und wie du damit im Alltag punkten kannst.

Wie wir uns ohne Sprache ausdrücken

Es ist kaum möglich, nicht zu kommunizieren. Du brauchst aber für die Kommunikation nicht zwingend deine Stimme und die Sprache. Denn du kommunizierst auch mit deinen Augen, mit deiner Gestik, deiner Körperhaltung und somit auch mit der Körpersprache. Viele Worte sind also nicht notwendig, damit dich dein Gegenüber versteht.

Damit er dich aber versteht und damit du andere Menschen verstehst, ist es wichtig, dass du die nonverbale Ausdrucksweise auch deuten und analysieren kannst. Was möchte dein Gegenüber mit seiner Körperhaltung zum Ausdruck bringen? Ist diese positiv oder doch eher negativ? Wie kannst du ohne Worte jemandem mitteilen, wie es dir geht?

Was ist eigentlich nonverbale Kommunikation?

„Nonverbal“ ist ein Begriff aus dem Lateinischen und bedeutet, dass keine wirkliche Verständigung stattfindet. Sprache, Schriftsprache aber auch Gebärdensprache sind bei der nonverbalen Kommunikation also kein Thema. Sie basieren auf sprachlichen Zeichen, die bei der nonverbalen Kommunikation nicht vorgesehen sind.

Trotz allem schätzt man, dass zwischen 65% und 90% unserer gesamten Kommunikation über die nonverbale Art funktioniert. Diese Art der Kommunikation ist also deutlich umfangreicher als die Kommunikation über die Sprache. Ein Fakt, den wir im Alltag sehr gerne vergessen

Wie drückst du dich aus?

Um eine  nonverbale Kommunikation praktiziern zu können, benötigst du deinen Körper. Deine Gestik und deine Mimik sind wichtig. Du musst mit den Augen arbeiten, deine Körperhaltung einsetzen und dein generelles Erscheinungsbild in die Waagschale werfen – denn all das gehört zur nonverbalen Kommunikation.

Damit du verstehst, wie viele verschiedene Ausdrucksweisen du hast, hier eine kurze Übersicht. Wir beherrschen:

  • über 5.000 verschiedene Gesten
  • über 250.000 verschiedene Gesichtsausdrücke
  • über 1.000 unterschiedliche Körperhaltungen

Wenn du diese Zahlen siehst, dann merkst du, dass du mit deiner Körpersprache unwahrscheinlich viele Möglichkeiten hast. Du kannst dich mit der Körpersprache viel detaillierter und vielfältiger ausdrücken als mit Lauten oder mit Worten. Egal ob die Worte mündlich oder schriftlich kommuniziert werden.

Auf diesen Kanälen kommunizierst du nonverbal

Du hast fünf verschiedene Möglichkeiten für eine nonverbale nonverbal Kommunikation. Dazu gehören:

  • der Blick
  • die Mimik
  • die Gestik
  • dein Habitus
  • deine Haltung

Mimik

Deine Mimik entscheidet darüber, ob du freundlich wirkst oder ob einen verkniffenen Gesichtsausdruck hast. Lachst du oder weinst du? Bist du wütend und beben deine Nasenflügel? Schon allein die Position deiner Augenlider entscheidet darüber, was bei dir gerade im Kopf vorgeht. Sind deine Augenbrauen zusammengezogen, dann lässt das darauf schließen, dass du dir Gedanken machst, dass du zornig bist oder dass du vielleicht auch ängstlich bist. Hängen die Mundwinkel herab,dann bist du traurig und nachdenklich. Lächelst du freundlich, dann bist du glücklich und zufrieden. Dein Gesichtsausdruck ist entscheidend dafür, wie dich andere wahrnehmen.

Gestik

Du kannst mit deinen Händen gestikulieren. Damit unterstützt du dein Anliegen, indem du ihm Kraft und Ausdruck verleihst. Aber auch das Trommeln der Finger auf dem Tisch ist eine Geste. Gleiches gilt für das Drehen der Haare um den Finger.

Je nachdem, wie du mit deinen Armen, deinen Händen und deinen Fingern arbeitest, unterstreichst du deine Position und das, was du sagst.

Habitus

Dein Habitus, also dein äußeres Erscheinungsbild gehört ebenfalls zur nonverbalen Kommunikation. Wenn du deine Haare streng nach hinten bindest, dann signalisiert du Stärke und Entschlossenheit. Sind die Haare locker oder offen, dann präsentierst du dich auch offen und wissbegierig. Auch das Make-up, der Schmuck und letztendlich die Kleidung sagen etwas über deinen Habitus aus. Sogar die Automarke, die du bevorzugst und deine persönlichen Vorlieben gehören zu deinem persönlichen Erscheinungsbild.

Haltung

Zu guter Letzt ist es die Haltung, die zur nonverbalen Kommunikation gehört und die ausdrückt, ob du einen festen oder einen unsicheren Stand hast. Wie ist dein Gang? Machst du große oder kleine Schritte? Sitzt du oder stehst du einer Person gegenüber? Bist du in einer aufrechten oder in einer gebeugten Haltung?

So wie du dich präsentierst und wie deine Haltung ist, nehmen dich andere war. Bist du sehr aufrecht, hältst du Blickkontakt und lächelst du, dann bist du ein selbstsicherer Mensch, der offen für andere ist und der gleichzeitig weiß, dass er mit festen Füßen im Leben steht. Gehst du gebeugt, meidest du Augenkontakt und wirkst unsicher, dann spürt das dein Gegenüber ebenso. Er weiß dann, dass du eine unsichere Person bist, die nicht mit festen Beinen im Leben steht und die dadurch leider auch sehr beeinflussbar ist.

 

Die vier Sinne

Damit die nonverbalen Signale aufgenommen und bewertet werden können, hast du vier Sinne, die für die Wahrnehmung und Interpretation benutzt werden.

  • die Optik
  • die Olfaktorik
  • die Gustation
  • die Haptik

Mit Hilfe dieser vier Sinne können die nonverbalen Signale aufgenommen und verarbeitet werden. Bei der Optik geht es darum, die visuelle Informationsverarbeitung voranzutreiben. Frisur, Kleidung aber auch Make-up sind hier entscheidend. Der Geruch hingegen wird über die Olfaktorik registriert. Ist das Aftershave aufdringlich? Ist das Parfum dezent?

Bei der Haptik wird beispielsweise beim Händeschütteln festgestellt, ob die Hände feucht oder kalt sind. Bei der Gustation hingegen geht es um den Geschmackssinn. Der lässt sich nur bedingt im alltäglichen Umgang anwenden. Denn Geschmack bedeutet, dass wir eben nicht nur auf Blicke, Gesten und Erscheinungsbild achten.

Wie funktioniert also die nonverbale Kommunikation?

Es sind viele Faktoren, die im Bereich der Kommunikation wichtig sind. Dazu gehören die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung. Wie nehme ich andere Menschen wahr und wie werde ich von anderen Menschen wahrgenommen?

Diese Wahrnehmung ist nicht nur im Alltag wichtig. Sie hilft dir nämlich nicht nur, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Sie ist vor allen Dingen auch im beruflichen Alltag entscheidend. Wie nehmen dich deine Kollegen und dein Chef wahr? Warum eckst du vielleicht immer wieder bei bestimmten Personen an, während andere dich mögen? Welche Außenwirkung hast du, wenn es beispielsweise um ein Bewerbungsgespräch geht?

Du kannst selbst prüfen, wie du von anderen wahrgenommen hast. Nämlich indem du einfach ein Foto von dir machst und dir das Bild anschaust. Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du in der Regel das, was du sehen möchtest. Wenn du dir aber ein Foto anschaust, dann betrachtest du das Foto wie ein Außenstehender. Du schaust als fremde Person auf dich und schätzt dich ein.

An deinem Auftreten kannst du immer arbeiten. Denn deine nonverbale Kommunikation lässt sich steuern. Wenn du immer sehr gebeugt gehst, dann richte dich auf. Du strahlst automatisch deutlich mehr Würde aus und wirst entsprechend wahrgenommen. Versuche, deine Körpersprache zu steuern. Typische Gesten kannst du einfach ändern, indem du sie kontrollierst und so selbst dazu beiträgt, dass du viel positiver auf andere wirkst.

Hier siehst du, was du mit deiner Körpersprache ausdrückst und was du ändern kannst:

Verschränkte Arme                                           drücken Verschlossenheit und Distanz aus

Sich an den Hals fassen                                   meint Zweifel und Unwohlsein in einer Situation 

Auf die Uhr schauen                                          zeigt Langeweile, Desinteresse, Ablehnung

Mit den Fingern spielen                                   zeigt ebenso Langeweile, Desinteresse, aber auch Nervosität    

Sich am Kopf kratzen                                        deutet Verzweiflung und Ratlosigkeit an

Seine Hand an den Mund führen                   zeigt eine unangenehme Aussage, evtl. eine Lüge

Sich Gegenstände vor den Körper halten    deutet auf Unsicherheit und einen Schutzmechanismus hin          

Nun hast du bereits sehr viel über nonverbale Kommunikation gelesen. Wenn du noch tiefer in dieses spannende Thema eintauchen willst, dann empfehlen wir dir ein Kommunikationstraining aus unserer Online-Akademie. Hier lernst du, Körpersprache richtig zu deuten und sie im Alltag wie auch im Beruf richtig einzusetzen. Damit du erfolgreich und zielsicher durchs Leben gehen kannst.

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